Residenz Tim Spooner und Matthew Robins

Zu den Künstlern

Matthew Robins ist ein interdisziplinärer Künstler aus Cornwall. Seine innovative Praxis umfasst Musik, Animation, Performance, Skulptur, Puppenspiel und Zeichnung. Robins‘ Arbeiten wurden bereits in vielen verschiedenen Institutionen aufgeführt und ausgestellt, darunter das V&A, die BBC, das Natural History Museum, das Barbican, das BFI und das National Theatre. Als Filmemacher hat Robins mit Künstlern wie Slade, Tori Amos, Phil Collins und mehrfach mit Yusuf / Cat Stevens, Passenger, Dumbworld und Opera North zusammengearbeitet. Zu seinen Kollaborationen mit Tom Wells gehören das Musical „Drip“ und das Theaterstück „Broken Biscuits“.

Seine Arbeiten befinden sich in den Sammlungen der Tate und des Science Museum in London.

Robins ist mit seiner Live-Show, einer sich ständig weiterentwickelnden Sammlung von Liedern und Geschichten über Monster, den Tod, die Liebe, den Tod und das Meer, ausgiebig auf Tournee gegangen und hat mit seiner Band hausgemachte Folklore aufgeführt. Die Show kombiniert Puppenspiel, Live-Animationen und Musik und beinhaltet auch Bastelwettbewerbe für das Publikum (mit Preisen) und erfundene Spiele. Robins ist in Comedy-Clubs, auf Festivals, in Galerien, im Radio und in Theatern gleichermaßen zu Hause und war bereits am Barbican und am National Theatre zu Gast. Zuvor war er als Associate Artist für Duckie und das Little Angel Theatre tätig, und zu seinen Arbeiten für Kinder gehören Something Very Far Away und eine Adaption von Ted Hughes‘ The Iron Man (beide für das Unicorn Theatre).

Tim Spooner arbeitet in den Bereichen Performance, Malerei und Bildhauerei und strebt nach neuen starken Geschmacksrichtungen, die fremd und verführerisch sind. Sein grundlegendes Interesse gilt der Unvorhersehbarkeit. Seine Arbeit ist eine Übung in der Balance zwischen Kontrolle und dem Fehlen dieser Kontrolle im Umgang mit den Materialien und Prozessen, mit denen er arbeitet.

Seine Arbeiten wurden in Theatern und Galerien im Vereinigten Königreich, in Europa und Asien ausgestellt, darunter im Battersea Arts Centre (London), beim b-side festival (Isle of Portland), Cambridge Junction, Mayfest (Bristol), MAC Belfast und DCA Dundee (für Hayward Touring), Barbican Art Gallery (London), Whitstable Biennale, Alfred ve Dvoře (Prag, Tschechien), Terni Festival (Italien), TJP Strasbourg (Frankreich), Actoral Festival (Marseille, Frankreich), Internationales Figurentheater Festival (Erlangen, Deutschland), STUK (Leuven, Belgien), Teatro Maria Matos (Lissabon, Portugal), Culture Station Seoul (Südkorea), Pesta Boneka Festival (Yogyakarta, Indonesien) und Macau Arts Festival (China).

Als Designer arbeitet er mit Thick and Tight, Lea Anderson, Jules Cunningham und anderen zusammen. Viele seiner Performance-Projekte werden von Artsadmin produziert.

Zuletzt wurde A New Kind of Animal, eine Einzelausstellung mit Malerei, Zeichnungen und Skulpturen, in den Southwark Park Galleries in London und im Bluecoat in Liverpool gezeigt. Er lebt und arbeitet in Cornwall.

Zum Projekt

Teddy & Kitty eine Tragödie – Ein Liederzyklus in Entwicklung
Text von Tim Spooner, Musik von Matthew Robins

On Earth,
Evidence of an ancient earthquake was excavated.
The bones and the smashed pottery were still ringing from it.
So exquisite was the sound
That the archaeologists lay down with the skeletons
And dreamed of getting buried.

Diese Arbeit schlägt eine imaginäre archäologische Ausgrabung vor. Die Lieder präsentieren Fragmente einer Erzählung, die sich aus vergrabenen Dingen zusammensetzt. Eine vage und fragile Geschichte kommt so zutage. Die Lieder wiederholen sich, während Details sich wandeln. Eine kleine Anzahl von Objekten, einige erkennbarer als andere, werden interpretiert und neu gedeutet, als Zeugnisse eines religiösen Rituals, einer Liebesgeschichte oder eines Unfalls. Ein Katzenskelett, ein Teddybär, ein konischer Gegenstand, ein flacher runder Gegenstand, einige Kratzer, eine frühere Ausgrabungsstätte.

Das Projekt nutzt die Idee einer archäologischen Ausgrabung als Modell dafür, wie Bedeutung und Sinn im Allgemeinen hergestellt werden. Wie wir Geschichte konstruieren, oder das Leben und die Gedanken anderer durch die Interpretation einer begrenzten Anzahl Indizien unvollkommen und vorläufig interpretieren.

Dieses Projekt setzt die langjährige Zusammenarbeit von Matthew und Tim, wie auch Matthews Arbeit als Komponist für und Leiter von Bands und Ensembles und Tims Arbeit in der szenischen Bildhauerei und
Aufführungsdesign, fort.

Wir stellen uns vor, dass die Lieder von Matthew in Zusammenarbeit mit einem jeweils anderen – oder entstehenden – Ensemble von Musiker’innen aufgeführt werden. Diese Einladung anderer Künstler*innen reizt uns in Bezug auf das Wesen von Volkslieder als ständig neu zu interpretierende und übersetzte Werke und ihre stets neu wahrzunehmenden Facetten.

Das Ensemble wird diese Lieder zusammen mit einer Reihe von inszenierten „Visionen“ aufführen, die manchmal die Worte direkt zu illustrieren scheinen und manchmal eine abstraktere Verbindung herstellen oder einen anderen Zeitrahmen einnehmen und sich über die Dauer mehrerer Lieder erstrecken. Diese Visionen werden sich eher auf Objekte als auf Menschen beziehen und finden alle in einem 2 Meter großen, kubischen Raum statt, der das Loch im Boden, die archäologische Ausgrabungsstätte, darstellt.

Parallel dazu wollen wir eine Methode erfinden, um die Texte so zu beschriften, dass sie in die visuelle Welt des Werks integriert sind und ihre Rätselhaftigkeit und Flüchtigkeit widerspiegeln.