Der Reigen. Ein überaus schönes Lied vom Tod

Christoph Bochdansky [Wien], Dance Cie. Of(f) Verticality [Linz], Wilde & Vogel [Leipzig]

Wenig gesprochene Sprache / little dialogue

English below

Einladend, forsch, grinsend, musizierend und grotesk tanzend, so wird der Tod als Knochenmann dargestellt im mittelalterlichen Danse Macabre. Ihm gegenüber – der Mensch: fragend, zaudernd, in einer Geste verharrend. Zahlreiche Spielarten des Totentanzes prägen seither die künstlerische Auseinandersetzung des Menschen mit dem Tod, alle Entwürfe spiegeln jedoch letztlich die Unfassbarkeit dieses Moments: der eigenen Begegnung mit dem Tod.

Künstler*innen verschiedener Genres, Kulturen und Generationen lassen uns teilhaben an ihren Vorstellungen, Ängsten und Strategien, mit der Gewissheit des kommenden Todes zu leben. In einem Reigen von Bildern, Bewegung, Wort und Klang wird der immer gleiche Moment in verschiedenen Modi durchgespielt: „geheimnisvoll“, „majestätisch getragen“, „in zarten Tönen, kaum berührt“, „melancholisch“, „aufgeregt, frivol, tänzerisch“ lauten die Spielanweisungen.

Und … am Ende können wir Zeugen einer Unsterblichkeit werden: Der derbe Kasper und der todessüchtige Pierrot führen vor, wie der Tod überlistet werden kann.

Wie sich Figuren und Tanz rasant ablösen, wie sie sich gegenseitig umspielen und umschmeicheln, macht diesen Totentanz zu einer poetischen Perle. Anmut und Witz, Verve, Verzückung und Bezückung löst diese Produktion aus. Der Begeisterungssturm bricht schier ewig los. Tobias Prüwer, Kreuzer Leipzig


  • Choreographie Rose Breuss
  • Spiel, Ausstattung Christoph Bochdansky, Michael Vogel
  • Tanz Kai Chun Chuang [Taiwan], Damian Cortes Alberti [Argentinien], Marcela Lopez Morales [Argentinien]
  • Live-Musik Protect Laika [Stefan Wenzel, Charlotte Wilde]
  • Beratung Maskenszenen Björn Leese, Michael Vogel
  • In Koproduktion mit dem Westflügel Leipzig


The Merry-Go-Round. An extremely beautiful song about death.

Inviting, brash, grinning, playing music and dancing grotesquely, this is how Death is portrayed as a bone man in the medieval Danse Macabre. Opposite him humans: questioning, hesitating, persisting in a gesture. Since then, numerous variations of the dance of death have shaped human’s artistic confrontation with death, but all designs ultimately reflect the incomprehensibility of this moment: one’s own encounter with death.

Artists from different genres, cultures and generations invite us to take part in their notions, fears and strategies to live with the certainty of their coming death.
In a round dance of images, movement, words and sound, the same moment is played through in different modes: “mysterious”, “majestically solemn”, “in delicate tones, barely touched”, “melancholic”, “excited, frivolous, dance-like” are the playing instructions.

And … at the end we can witness an immortality: The coarse Punch and the death-loving Pierrot demonstrate how death can be outwitted.