Nachtstück No. 4

O-Team [Stuttgart]

Wenig gesprochene Sprache / little dialogue


Gemeinsam eine Nacht zu verbringen, kann ein besonderes Erlebnis sein: als Kind bei einer Freund*in übernachten, als Teenager das erste Mal eine Nacht „durchmachen“, der Sonnenaufgang danach, das gemeinsame Festhängen an einem Flughafen.
In der Antike gab es den Brauch, in bestimmten Tempeln zu übernachten, um von den Göttheiten im Traum Nachrichten oder Heilung zu empfangen. Man nennt das Tempelschlaf oder auch Traum-Inkubation. Eine Art Traum-Pilgerreise.

Während der Tag produktiv genutzt wird, bewusst und übersichtlich hell erleuchtet, steht die Nacht für das Andere, das Unbekannte, das Geheimnisvolle, das Unheimliche, für all das, was sich nicht begrifflich fassen lässt. Aus der Routine des Alltags herausgefallen, intensivieren sich die Aufmerksamkeit, die Gefühle und Gedanken.

Gemeinsam mit seinen Gästen macht sich das O-Team auf eine Expedition um diesen nächtlichen Zustand bewusster zu erfahren und zu reflektieren. Im Westflügel entsteht ein transzendentales Schlaflabor, in dem die Grenzen zwischen Schlafen und Wachen, zwischen Traum und Wirklichkeit durchlässig werden. Das Nachtstück ist ein gemeinsames 11-stündiges meditatives Ritual mit Elementen von Objekttheater, Endlos-Konzert und bespielter Kunstinstallation. Das O-Team lädt ein, gemeinsam zur Ruhe zu kommen, zum Dösen, Träumen und Schlafwandeln, zum Unproduktivsein und Wegschlummern. Auf der Suche nach einer Müdigkeit, die uns empfänglicher, durchlässiger, empfindsamer macht. Das szenische Experiment beginnt am späten Abend und endet morgens mit einem gemeinsamen Frühstück. Für alle Teilnehmer*innen steht ein Bett bereit.

Wenig gesprochene Sprache.


  • Künstlerische Leitung / Konzept Nina Malotta, Samuel Hof
  • Performance/Installation Nina Malotta, Samuel Hof, Marius Alsleben, Martina Wegener, Frédéric Ehlers
  • Live-Musik Moritz Finkbeiner
  • Dramaturgie Antonia Beermann
  • Produktion Lisa Ticar
  • PR & ÖA Kathrin Stärk
  • Grafik Markus Niessner
  • Eine Produktion von O-Team in Kooperation mit dem Theater Rampe und dem Kunstverein Wagenhalle e.V.